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Pilot-CoP: FB 07 | Historisches Seminar
Die CoP „Digital erweiterte Projektlehre“ im Fach Geschichte wird getragen von einer Gruppe erfahrener Lehrender, die im Bereich der Projektlehre bereits mit großem Engagement Neues erprobt und sich nun die Professionalisierung in diesem hochschuldidaktischen Segment zum Anliegen gemacht hat. Sie wird um Studierende erweitert. Die Teilprojekte sind von der Planungs- bis zur Auswertungsphase strukturiert verbunden, wobei die CoP besonderes Augenmerk auf steten Erfahrungsaustausch und gemeinsame Problemlösungen, Einbindung externer Expertise sowie das Management von Projektlehre legt. Ziel ist die weitere Professionalisierung der CoP als Teil eines Scholarship of Teaching and Learning in der Projektlehre sowie die curriculare Verankerung von Projektlehre.
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Jan Kusber | Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte
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Prof. Dr. Meike Hensel-Grobe | Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik
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Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
apl. Prof. Dr. Bettina Braun | Arbeitsbereich Neuere Geschichte
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Dr. Andreas Frings | Historisches Seminar
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Dr. Heidrun Ochs | Arbeitsbereich Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte
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Beschreibungen der CoP und der Vorhaben
Bettina Braun ist Frühneuzeithistorikerin und interessiert sich für ganz unterschiedliche Themen innerhalb dieser drei Jahrhunderte zwischen 1500 und 1800. Um die übliche Form von Seminaren mit ihrer wöchentlich wiederkehrenden Abfolge von Referaten aufzubrechen, hat sie schon vor Jahren Lehrveranstaltungen in Form von seminarinternen Tagungen durchgeführt, bei der die Studierenden alle Schritte einer Tagung selbst übernommen haben und abschließend als Referentinnen und Referenten in der in einem externen Tagungshaus durchgeführten Tagung aufgetreten sind. Eine Transformation in ein – ganz oder teilweise – digitales Format einschließlich der Erarbeitung eines digitalen Tagungsbands soll im Laufe des Projekts auf der Grundlage der in den vergangenen Semestern gewonnenen Erfahrungen angedacht werden.
Im Sommersemester 2022 soll eine andere Form digital gestützter Projektlehre ausprobiert werden. Thematisch wird es um das Schwerpunktthema des Historischen Seminars „Migration in der Geschichte“ gehen. Die Studierenden werden sich mit Mobilität von Funktionsträgern im Kurfürstentum Mainz im 18. Jahrhundert beschäftigen und mit ihrer Arbeit einen Teil zu dem gerade gestarteten Forschungsprojekt „Digitale Kartenwerkstatt Altes Reich“ (DigiKAR) beitragen, das sich der digital gestützten Erforschung und Visualisierung räumlicher Strukturen im Alten Reich widmet. Die Studierenden werden sich einer Gruppe von Funktionsträgern im Kurfürstentum Mainz zuwenden und alle Projektschritte von der Erhebung des Materials bis zur Visualisierung in einer digitalen Karte durchlaufen.
Andreas Frings ist Studienmanager und Osteuropahistoriker mit ausgeprägten Interessen an verflochtenen, grenzüberschreitenden Phänomenen. Er verfügt seit Jahren über Erfahrungen in der außercurricularen Projektlehre und ist seit Frühjahr 2020 beratendes Mitglied im Kompetenzteam Digitale Lehre.
Die Podcastreihe, die er in Form der Projektlehre im Wintersemester 2021/22 mit Studierenden plant, widmet sich Migrationsgeschichten, da „Migration in der Geschichte“ ein zentrales Thema in der geschichtswissenschaftlichen Lehre im Sommersemester 2022 sein wird. In diesem Sommersemester sollen die Podcasts dann auch ausgerollt werden.
Im Sommersemester 2022 wird er auch andere Potentiale digital gestützter Arbeit ausloten und mit Studierenden rekonstruieren, wie sich moderne Gesellschaften in der Form von Museen und Sammlungen ihrer Einwanderungsgeschichte stellen. Insbesondere soll mit dem Haifa Center for German and European Studies, dessen Leiter Prof. Dr. Stefan Ihrig die sog. Jeckes-Sammlung (eine Sammlung zur Einwanderungsgeschichte deutscher Juden) einwerben konnte, in Videokonferenzen, an denen er mit der Sammlungsleiterin und Studierenden aus Haifa teilnehmen wird, an diesen Fragen gearbeitet werden.
Meike Hensel-Grobe ist Professorin für die Didaktik der Geschichte. Sie leitet seit 2016 das Lehr-Lern-Forschungslabor (LLF) in Geschichte, das in einem fachübergreifenden Projekt der Johannes Gutenberg-Universität im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung verortet ist. Ein Kernelement des LLF Geschichte ist die Projektlehre in der Geschichtslehrerbildung.
Die Beteiligung der Geschichtsdidaktik am ModeLL-M dient dem intensiven Austausch über didaktische Aspekte der Projektlehre und sowie der Vernetzung der Ansätze in den fachwissenschaftlichen und den lehramtsbezogenen Studiengängen. Sie eröffnet damit weitergehende Zukunftsperspektiven im Fach.
Jan Kusber ist Professor für Osteuropäische Geschichte mit einem Schwerpunkt in der Geschichte Russlands und Nordosteuropas von der Vormoderne bis zur Gegenwart an der JGU Mainz und seit 1992 regelmäßig lehrend unterwegs.
Im Rahmen von ModeLL-M möchte er mit Studierenden ein Projekt zur Präsentation russlanddeutscher Lebenswege erarbeiten, dass auf schon laufende Aktivitäten mit den Kooperationspartner:innen in Oldenburg und Delmenhorst aufsetzt. Am Ende soll eine kleine digitale Ausstellung zu Biographien von Russlanddeutschen in Rhein-Main stehen.
Andreas Linsenmann ist Neuzeithistoriker und Studienmanager mit Forschungs- und Lehrschwerpunkten in den Bereichen Religions- und Konfessionsgeschichte, Kulturgeschichte, deutsch-französische Beziehungen sowie regionale Zeitgeschichte.
Im Rahmen von ModeLL-M möchte er im Sommersemester 2022 ein Projekt mit dem Titel „Transnationales Mainz der 1960er Jahre“ umsetzen, in dem das Rahmenthema „Migration“ am Historischen Seminar auf einer lokalen Ebene untersucht werden soll. Ausgangsunkt sind Bildquellen des Stadtarchivs Mainz, Quellen des Universitätsarchivs der JGU sowie Bestände der Allgemeinen Zeitung. Diese sollen fachgerecht ausgewertet, kontextualisiert und mit übergreifenden Fragehorizonten verknüpft werden. Das Projekt zielt praxisorientiert auf Erarbeitung und Implementierung einer Präsentation ausgewählter Erträge in Form einer internetbasierten interaktiven Ausstellung.
Erweiterungs-CoP: FB 01 | Katholische & Evangelische Theologie
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Stefan Altmeyer | Katholisch-Theologische Fakultät, Seminar für Religionspädagogik, Katechetik und Fachdidaktik Religion
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Prof. Dr. Michael Roth | Evangelisch-Theologische Fakultät, Systematische Theologie und Sozialethik
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Wissenschaftliche Mitarbeiter
Johannes Kerbeck | Katholisch-Theologische Fakultät, Seminar für Religionspädagogik, Katechetik und Fachdidaktik Religion
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Patrick Papenbrock | Evangelisch-Theologische Fakultät, Seminar für Systematische Theologie und Sozialethik
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Jan Thies Feußner | Evangelisch-Theologische Fakultät, Seminar für Systematische Theologie und Sozialethik
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Hilfskräfte
Henning Kröger
Karl Tovar
Beschreibung des Vorhabens
Formen eines kooperativen Religionsunterrichts mit Schüler:innen unterschiedlicher Religionszugehörigkeiten werden in naher Zukunft die Regel sein bzw. sind sie es an einigen Orten zum Teil schon heute. Trotzdem sind die damit verbundenen fachlichen wie didaktischen Kompetenzanforderungen aktuell weder in den curricularen Standards und Studiengängen abgebildet noch können bei den unterrichtenden Lehrkräften entsprechende Kompetenzen vorausgesetzt werden. Das Projekt „1+1>2 – Theologie konfessionell-kooperativ“ möchte die deutschlandweit einzigartige Mainzer Ausgangslage zweier in einem gemeinsamen Fachbereich Theologie vereinter theologischer Fakultäten nutzen, um Studierende und Lehrkräfte gemeinsam in Form einer digital erweiterten, schulbezogenen Projektlehre auf diese Zukunftsaufgabe vorzubereiten.
Hybride Projektformate, die ein die Phasen der Lehrer:innenbildung übergreifendes, problemorientiertes Lernen ermöglichen und als solche besondere Chancen versprechen, werden entwickelt, da die genannten Herausforderungen sowohl die Aus- als auch die Weiterbildung gleichermaßen betreffen. Das verbindende Merkmal aller Projektseminare ist es, dass sie von konfessionell gemischten Lehrendentandems geleitet werden und jeweils mit einem Religionskurs der gymnasialen Oberstufe kooperieren, indem die Schüler:innen bereits vor Seminarbeginn theologische Fragen in einem Austausch mit den Lehrenden äußern, womit sich das Projektseminar anschließend beschäftigt und eine adressatenbezogene Antwort in Form von Lernvideos bzw. Expertenstatements erarbeitet. Die digitalen Lernprodukte werden über unseren Kanal TheologieLIVE ausgespielt und mit Schüler:innen erprobt. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden gemeinsam ausgewertet. Es wird erwartet, dass sich eine solche produktorientierte und kooperative hybride Lehre positiv auf Motivation, Selbststeuerung, Aktivierung und Kollaboration der Studierenden auswirkt und damit ein vertieftes theologisches Lernen in Gang gesetzt wird.
Erweiterungs-CoP: FB 10 | Biologie
Projektverantwortlicher
Prof. Dr. Daniel C. Dreesmann | Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie, AG Didaktik der Biologie
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PD Dr. Florian Menzel | Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie, AG Verhaltensökologie & Soziale Evolution
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Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
Laura Aporius | AG Didaktik der Biologie
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Dr. Nina Meyerhöffer
Beschreibung des Vorhabens
Im Lehrprojekt I²-CAMPUS arbeiten Studierende aus vier Studiengängen des Fachbereichs Biologie gemeinsam innerhalb einer erweiterten CoP selbstorganisiert daran, den Campus der Johannes Gutenberg-Universität insektenfreundlich(er) umzugestalten, um vor dem Hintergrund des sog. „Insektensterbens“ einen aktiven Beitrag für den Natur- und Artenschutz vor Ort zu leisten und gleichzeitig Besucherinnen und Besucher, Bedienstete der Universität und vor allem Studierende aller Fächer auf diese Thematik aufmerksam zu machen. Dafür wählen sie kollaborativ geeignete Standorte zwischen Forum universitatis (einschließlich des recht versiegelten Vorplatzes) und Zentralmensa aus, konzipieren in kleinen Projektteams einfach zu realisierende, insektenfreundliche Gestaltungselemente und realisieren interaktive, digitale Tools wie z.B. über einen QR-Code abrufbare Informationen zu ausgewählten Insektenarten, Videoclips zum Insektenschutz sowie live-Einblicke in eine Wildbienennisthilfe mittels installierter WLAN-Kamera. Über mehrere Semester hinweg entsteht so der I²-CAMPUS-Infotrail mit Stationen, die unterschiedliche Aspekte rund um Natur- und Artenschutz am Beispiel von Insekten thematisieren und vermitteln und anhand des I²-CAMPUS-Logos bereits von weitem erkennbar sind. Eine zu entwickelnde Projekt-Website, über die eigene Beobachtungen als Fotos hochgeladen werden können und mit Fachleuten kommuniziert werden kann, soll zu Interaktionen vor Ort und Auseinandersetzungen sowie Engagement auf dem Campus anregen.
Die Studierenden bringen ihre bisher in den Science- bzw. Education-Studiengängen erworbenen Fach- und Vermittlungskompetenzen in das Lehrprojekt ein. In gemeinsamen Lehrveranstaltungen vertiefen sie als CoP diese in gemischten Ed./Sc.-Teams und vermitteln sich gegenseitig neue fachliche und methodisch-didaktische Konzepte und Verfahren. Dabei geben sie sich untereinander Feedback, und werden von Lehrenden beraten und intensiv betreut.
Die Ergebnisse dieses studierendenzentrierten Lehrkonzeptes tragen dazu bei, dass Menschen, die sich zu unterschiedlichsten Zwecken auf dem Campus aufhalten, beim Wechsel zwischen Gebäuden, beim Laufen von der Verwaltung zur Mensa usw. gleichsam en passant mit Insekten auseinandersetzen – ihrer biologischen Vielfalt, ihrem Nutzen für Mensch und Natur und ihrer Schutzbedürftigkeit. Im Rahmen des I²-CAMPUS-Infotrails ist dies ganzjährig und dauerhaft auf abwechslungsreiche und multimedial-interaktive Art und Weise möglich. Diesem Outreach-Gedanken soll, auch unter Einbezug von Citizen Science-Elementen, durch eine Vielfalt multimedialer Angebote attraktiv begegnet werden, um Menschen mit möglichst verschiedenartigen Interessen anzusprechen.