Für die Umsetzung des Projektvorhabens wurden exemplarisch drei Lehr-Lern-Formate als Modellbereiche ausgewählt, die die Faktoren Feedback, Aktivierung, Selbststeuerung und Kollaboration in unterschiedlicher Intensität adressieren und bei denen zu erwarten ist, dass die genannten Faktoren durch digitale Erweiterungen gestärkt werden können.
Modellbereich A: Digital erweiterte Projektlehre
Unter dem Begriff Projektlehre wird eine wissenschaftsbasierte und handlungsorientierte Form der Lehre verstanden, bei der sich Studierende selbständig und in Gruppen mit fachwissenschaftlichen Problemen und Fragestellung auseinandersetzen. Die/der Lehrende begleitet das Projekt und leitet die Studierenden an. Das Lehrkonzept steht für einen Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen (from teaching to learning). Es reagiert damit auf die Vorgaben der Bologna-Reform nach mehr Praxisbezug im Studium und zielt auf eine verbesserte Beschäftigungsfähigkeit (Employability) der Studierenden ab.
Vor allem innerhalb der Geschichtswissenschaften wurden in den letzten Jahren zahlreiche Modelle zur Projektlehre erprobt und evaluiert. In anderen Fachdisziplinen sind solche Ansätze dagegen bislang wenig erprobt und operationalisiert.
zu den Communities of Practice im Modellbereich Projektlehre
Modellbereich B: Feedback-Portfolio
Feedback-Portfolios erlauben es Lernenden, ihre akademische Entwicklung über einen längeren Zeitraum hinweg zu dokumentieren und mitzuverfolgen. Die didaktischen Ziele liegen in der Sichtbarmachung des Lernfortschritts, der Anregung zur kritischen Reflexion des Lernprozesses und der Möglichkeit der kontinuierlichen Begleitung durch Lehrende.
Digitale Portfolios bieten den Vorteil, dass sie vielfältige Medien (z. B. durch Studierende erstellte Podcasts, Videos, Präsentationen, Grafiken) bündeln und sie jederzeit und von überall erreichbar sind.
zu den Communities of Practice im Modellbereich Feedback-Portfolio
Modellbereich C: Vorlesung.21
Nach wie vor ist die Vorlesung in zahlreichen Fachkulturen das zentrale Lehrformat. Zwar bietet sie den Vorteil, eine große Zahl Studierender gleichzeitig unterrichten zu können, aktivierende Lehrkonzepte sowie das für den Lernerfolg wichtige Feedback sind jedoch nur in beschränktem Umfang möglich. Dies liegt hauptsächlich an der hohen Zahl der Studierenden sowie der großen Menge an zu vermittelndem Grundwissen. Digitale Elemente bieten hier das Potential zur Weiterentwicklung des Formats.
Im Modellbereich werden verschiedene Möglichkeiten ausgelotet, digitale Elemente in das Format einzubauen und die klassische Vorlesung weiterzuentwickeln.
zu den Communities of Practice im Modellbereich Vorlesung.21